Wer kennt es nicht? In so manchem Moment erkennen wir, dass unser Leben so ganz anders aussieht als das, was wir uns in unseren Tagträumen vorstellen.
Es ist das Erwachen aus einem dieser Träume, mit der manchmal bitteren Erkenntnis, dass es nur ein Traum gewesen ist. Warum ist das so? Sollte es nicht anders sein?
Es scheint manchmal so, als wären Träume ein Zufluchtsort vor dem echten Leben.
Ein Zufluchtsort mit Tücken. Während wir in unseren Träumen verweilen, streicht unser Leben an uns vorbei, und es verstreicht das wertvollste, das wir haben: unsere Lebenszeit.
In dieser Zeit kommen wir der Erfüllung unserer Träume auch nicht näher. Wir leben in der Hoffnung, dass sich unsere Träume irgendwann einmal erfüllen, und verweilen, so oft es geht, in ihnen, um den Schmerz des Alltags nicht spüren zu müssen. Dadurch, dass wir Zuflucht in unseren Träumen finden, fühlt sich unsere gegenwärtige Situation weniger schlimm an, was zur Folge hat, dass die Motivation weg von dem Ist-Zustand und hin zur Verwirklichung unserer Träume abnimmt.
In Verbindung mit dem Beruhigen von uns selber, dass es ja gar nicht so schlimm ist, und indem wir auf hohem Niveau jammern, machen wir den Schmerz noch ein wenig kleiner.
Schmerz und Unzufriedenheit sind aber starke Motivatoren für den Weg zur Verwirklichung. Erst wenn der Schmerz groß wird, fangen wir Menschen an, etwas in unserem Leben zu ändern.
Vorher ist die Angst vor dem Unbekannten viel zu groß, als dass wir etwas anders machen wollen, als wir es bisher gemacht haben.
Die geschieht manchmal von ganz alleine. Entweder durch einen Schicksalsschlag, indem wir einen Unfall haben, oder jemand in unserem Familienkreis. In Form einer Kündigung durch den Arbeitgeber oder die Diagnose einer schweren Erkrankung.
In abgeschwächter Form kann auch eine Scheidung oder Trennung zum Umdenken führen.
Muss es denn wirklich so weit kommen? Dass wir erst dann damit anfangen, unser Leben zu schätzen und unliebsame Dinge aus unserem Leben entfernen wollen, die uns daran hindern, ein traumhaftes Leben zu leben?
Eine Bestandsaufnahme, ob das Leben so, wie es jetzt gelebt wird, den eigenen Visionen und Träumen entspricht, kann jederzeit erfolgen. Wenn wir Respekt und Wertschätzung uns selber gegenüber kultivieren und unsere Nöte, unseren Schmerz und unsere Unzufriedenheit nicht klein reden – oder kleinreden lassen, ist die Wahrscheinlichkeit viel größer, dass sich etwas tut. Im Hier und Jetzt verweilen und in Aktion treten, um Schritt für Schritt das Leben so zu gestalten, dass es traumhaft wird, das erfordert eine Portion Eigenverantwortung.
Also die Gegebenheiten nicht den Umständen anlasten oder anderen Menschen zuschieben, sondern in allem die eigene Verantwortung erkennen (ist in den meisten Fällen möglich ;-)) und diese in die Hand nehmen.
Zum Abschluss noch ein Beispiel zur Verantwortung und dem Nicht-in-Angriff -Nehmender Verwirklichung seiner Träume: das LOTTO-Spielen.
Der Lottoschein in der Tasche hält uns in der Hoffnung, dass wir reich werden und all unsere Träume leben können. Mit dieser Hoffnung berauben wir uns aber der Motivation, selber aktiv zu werden und in kleinen Schritten auf das Ziel zuzuarbeiten. Die Chance auf einen Sechser im Lotto ist aber so gering, dass es nur eine Person von 100 Millionen trifft.
Die Wahrscheinlichkeit, Wohlstand durch eigenes konsequentes Handeln zu erlangen, ist da doch wesentlich höher.
Hinzu kommt noch, dass die Wertschätzung für etwas selber Vollbrachtes wesentlich größer ist als für ein unverdientes Geldgeschenk.
Soweit erst einmal für heute.
Eure Kopfrichter Christian und Aurel